Samstag, 4. Oktober 2014

Ich muss gestehen, ich bin traurig.

Vor wenigen Tagen lief - nach 366 Tagen - meine Petition für die bundesweite Einrichtung von staatlich unterstützten Männerhäusern aus. In diesem Zeitraum bekam meine Petition sage und schreibe 426 Unterschriften - davon viele von Betroffenen.

http://www.change.org/p/j%C3%B6rn-wunderlich-einrichtung-unterst%C3%BCtzung-von-m%C3%A4nnerh%C3%A4usern

426 Unterschriften, das sind nicht einmal 1,2 Unterschriften pro Tag für ein eigentlich gesellschaftlich wichtiges Thema. Ein wenig frustrierend, besonders, wenn man bedenkt, dass jedes nicht korrekt gehaltene Tier zehntausende von Unterschriften erhält.

https://www.change.org/p/zoodirektor-gustavo-pronotto-gustavo-pronotto-kümmern-sie-sich-um-eine-artgerechte-haltung-ihres-eisbären-arturo-freearturo

Sind Männer etwa weniger Wert, wie Tiere? Wenn man Sprüche hört wie "Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden" (und ich habe mal SPD gewählt!) oder Forderungen, die Männer auf 10% der Weltbevölkerung zu reduzieren

http://www.vice.com/de/read/diese-feministin-will-90-prozent-der-maennlichen-bevoelkerung-eliminieren-628

ohne dass dagegen ein #Aufschrei der Männer oder zumindest eine nennenswerte Reaktion von Politik und Medien erfolgt (von einer Distanzierung des Feminismus ganz zu schweigen), wer sehen muss, das Frauen in "Maletears" baden wollen

http://de.wikimannia.org/Male_tears

oder Hashtags wie #killallmen höchsten Gelächter und keine Empörung jenseits der Männerrechtsbewegung hervorrufen,

https://maennerstreik.wordpress.com/tag/killallmen/

der muss dieses tatsächlich annehmen.

Habe ich möglicherweise zu wenig getan, diese Petition zu verbreiten? Möglich, ich bin nicht fehlerfrei! Was habe ich alles in meiner wenigen Freizeit unternommen? Zu Beginn habe ich
Männerrechtsseiten gebeten, diese Petition zu veröffentlichen (Dank an MANNDat und Arne Hoffmanns Genderama), ich habe mich in Foren angemeldet, wo über Männerdiskriminierung geredet wurde. Zuerst kamen durchaus einige Unterschriften zusammen, doch schnell ebbte die Welle ab.
Dann versuchte ich, die Presse darauf aufmerksam zu machen. Bei jedem Artikel, in dem über Häusliche Gewalt berichtet wurde, habe ich eine Kommentar hinterlassen, dass Männer praktisch genauso oft wie Frauen Opfer häuslicher Gewalt werden (wenn es eine Kommentarfunktion gab).
Dafür habe ich mich bei (geschätzten) fünfzig Zeitungen angemeldet. Etwa ein Drittel meiner Kommentare wurden nicht einmal freigeschaltet (warum, erfährt man nie), auf die anderen ca. 200
Kommentare hat ein! Journalist mich mal gefragt, warum die Männer sich nicht dagegen wehren - ansonsten, komplette Ignorierung der Kommentare.

Meine Erfahrung war, dass auf jeden Artikel, der häusliche Gewalt gegenüber Männer korrekt erwähnte (also ca. 50% männliche Opfer) mindestens 25 bis 30 kamen, in denen die Männer überhaupt nicht als Opfer sondern nur als Täter erwähnt wurden und ca. 5, bei denen frech behauptet wurde, es gäbe zwar männliche Betroffene, aber nur in Ausnahmefällen.

Mein Fazit ist daher, dass sich weder Medien noch Politik für die Sorgen und Nöte der Männer interessieren, aber jeder Frau, die das Wort "Benachteiligung" oder "Diskriminierung" murmelt wird
sofort eine mediale Plattform geboten.

Inzwischen werden sogar Friseure dazu aufgefordert, bei ihren Kundinnen auf Zeichen häuslicher Gewalt zu achten.

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Haeusliche-Gewalt-Friseure-sollen-hinschauen-_arid,10090399_toid,535.html

Wie weit soll das noch gehen? Wird demnächst bei jeder Verletzung, die sich ein Frau zugezogen hat, auf häusliche Gewalt geschlossen? Haben wir demnächst wieder eine Blockwart-Mentalität? Muss man als Mann demnächst darauf achten, dass sich die Frau ja nicht bei der Hausarbeit verletzt? Muss man sie demnächst in Watte packen?

Das kann ja noch heiter werden, hier in D ...

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