Also dann, 2. Versuch:
Ich bin Männerrechtler - und stolz darauf!
Natürlich war ich nicht immer Männerrechtler, man wird durch gewisse Ereignisse dazu. Mit meinen inzwischen 49 Lebensjahren habe ich so manche Wandlung durchgemacht, aber am extremsten war die, zum Männerrechtler zu werden.
Nicht, dass man mich falsch versteht - ich bin absolut nicht gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau sondern befürworte sie! Diskriminierungen jeder Art sind mir ein Gräuel. Und wahrscheinlich ist genau das der Grund, warum ich mich zum Männerrechtler gewandelt habe.
Bereits als junger Mann wurde ich mit tatsächlichen und imaginären Diskriminierungen konfrontiert. So hatte ich das "Vergnügen" eines meiner Lebensjahre unfreiwillig dem Staat zu widmen - in Form des Wehrdienstes, welcher im Grundgesetz mit §12a geregelt ist - und nur Männer betrifft. Meine damalige Freundin fand das richtig, denn "Frauen bekommen ja Kinder". Als ob eine biologische Tatsache eine rechtliche Benachteiligung begründen würde!
Nachdenklich wurde ich einig Zeit später, als ich in der Zeitung las, dass häusliche Gewalt fast genauso oft von Frauen ausgeübt wird, wie von Männern - und diese Nachricht schnell wieder verschwand. Nachdem sich dieses 2-3 male wiederholt hatte, begann ich umzudenken. Wurden Frauen tatsächlich diskriminiert, geschlagen und waren die Opfer einer patriarchalen Männergesellschaft?
Doch abgelenkt von meiner Familie, die ich inzwischen mit meiner Frau gegründet hatte, blieb mir wenig Zeit, mich damit zu beschäftigen. Dann erschütterte mich ein Ereignis so sehr, dass ich mich entschloss, tiefer in die Materie der Männerdiskriminierung einzusteigen.
Es war 2009, als die Elternsprecher des Gymnasiums, auf welches meine Kinder nach der Grundschule gewechselt waren, gewählt werden sollten, der Frauenanteil der anwesenden Eltern betrug geschätzt etwa 70-75%. Vorne stand der Schulleiter und verlas folgende Erklärung (den genauen Wortlaut habe ich nicht mehr im Kopf):
Zitat (in etwa):
"Das niedersächsische Kultusministerium bittet darum, darauf zu achten, dass nicht zwei Männer als Elternsprecher gewählt werden."
Ich war sprachlos! Ein derart offener Verstoß gegen das Grundgesetz war mir von offizieller Seite noch nicht untergekommen! Und die Reaktion der versammelten Elternschaft? NULL! Ich möchte nicht wissen, welche Tumulte es gegeben hätte, hätte sich diese Aussage auf Frauen bezogen.
Danach beschäftigte ich mich mit der Benachteiligung und Diskriminierung von Jungen und Männern in Deutschland - und je tiefer ich in die Materie einstieg, desto erschütterter wurde ich. Tatsache ist, dass ich bis heute kein Argument der Männerrechtler um MANNDat oder Agens herum widerlegt gefunden habe, welche die Diskriminierung von Jungen und Männern betrifft, gleichzeitig wurden aber viele Diskriminierungen von Frauen und Mädchen für mich eindeutig widerlegt.
Nach einer gewissen "Einarbeitungszeit" wurde mir vieles klar. Die meisten Männerrechtler sind nicht "rechts" (ich persönlich stehe politisch "links"), sondern verteilen sich über das gesamte politische Spektrum - und natürlich gibt es dort, wie auch im Feminismus, Extremisten. Danach entschloss ich mich, aktiv für Männerrechte einzutreten, denn ich wollte nicht mehr Diskustieren, sondern ich wollte etwas bewegen.
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