Montag, 3. November 2014

02. November 2014 - Tag 2 meiner Recherche.

Zuerst möchte ich mich für den Zuspruch bedanken, anscheinend war eine Aktion wie diese mal fällig. Dann bitte ich um Verständnis, dass die Ergebnisse meiner SP(i)ON-age vom Vortag in der Woche erst gegen 16:30 bis 17:00 Uhr erscheinen. Im Gegensatz zu zu gewissen feministischen Agitatoren gehe ich nämlich einer geregelten Arbeit nach.

Am Wochenende erscheinen die Ergebnisse natürlich früher.

Der gestrige Tag begann eigentlich recht ruhig, den gesammten Vormittag über ließ sich SPON damit Zeit, dass Schicksal der Frauen zu bedauern. Aber anscheinend sind die dafür zuständigen Redakteure spätaufsteher.

Denn schließlich kam dieser Artikel:

http://www.spiegel.de/panorama/iran-ein-jahr-haft-wegen-eines-volleyballspiels-a-1000610.html

Auch hier wieder der übliche Spiegel-Journalismus: Haft wegen eines Männer-Volleyballspiels, welches die Frauen sehen wollten. Allerdings wird dann im Artikel angemerkt, dass sie laut Staatsanwaltschaft nicht deshalb verurteilt worden ist. Zuerst wird so getan, als ob keine andere Anklage vorlag ("...eine andere Anklage wurde, auch gegenüber dem Anwalt, nicht bekannt gegeben."), aber wenige Zeilen später wird deutlich, dass sie sich regimekritisch geäußert haben soll ("Ihr wurde "Propaganda gegen das Regime" vorgeworfen, ein Vorwurf, der von der iranischen Justiz oft gegen Kritiker eingesetzt wird."), was als Grund für das Urteil wahrscheinlicher ist.

Es ist nun einmal so, dass jede öffentliche Äußerung gegen ein diktatorisches Regime in einer Diktatur mit einem Risiko verbunden ist. Aber hier wird erneut eine Frau als Opfer hingestellt
(obwohl sie es sich wahrscheinlich selbst eingebrockt hat) und es wird "Frauendiskriminierung" geschrien, ohne nachzudenken. Denn wie heißt es so schön: LTG (Learn To Google)! Im Iran ist es
nämlich auch den Männern u. a. verboten, Frauenfußball anzusehen. Auch dieses ist dort wahrscheinlich strafbar, aber ich kann mich nicht daran erinnern, das je eine Zeitung so etwas als
Diskriminierung von Männern bezeichnet hätte.

Auch sitzen seit Jahren sehr viele Männer aus politischen Gründen im Iran im Gefängnis und damit viel länger als die 126 Tage, welche diese arme Frau absitzen musste.

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Ja, viele wollen ins Weltall und es ist - wie man am Absturz von "SpaceShipTwo" nicht risikolos. Trotzdem wollen viele ins All, insgesamt gibt es bereits mehr als 800 Anmeldungen für den ca. 250.000 US-Dollar teuren Weltraumtrip.
Die wenigsten werden - trotz des Unglücks - davon zurücktreten wollen, denn technische Probleme sind dazu da, überwunden zu werden. Selbstverständlich gehört dann eine Frau in die Titelgeschichte derer, die trotzdem fliegen wollen.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/spaceshiptwo-sonja-rohde-will-als-weltraumtouristin-ins-all-a-1000602.html

Und auch im Artikel selbst werden dann zwei weitere Frauen und nur ein Mann erwähnt, welche fliegen wollen. Anscheinend ist der Tripp bei Männern nicht so beliebt wie bei Frauen oder SPON betreibt mal wieder den üblichen Sexismus und lässt Männer weitgehend unerwähnt.

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Auch die Ausbildung darf mal wieder nicht fehlen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/bild-1000488-771194.html

Wie selbstverständlich wird eine weibliche Auszubildende gezeigt, obwohl Frauen in handwerklichen Ausbildungsberufen wie diesen (Schweißarbeiten) deutlich unterrepräsentiert sind. Aber es sind solche Kleinigkeiten, die einem immer wieder sauer aufstoßen.

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Ein Bombenanschlag - nichts ungewöhnliches für die Region - und nicht ungewöhnliches bei der Männerdiskriminierung.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/pakistan-selbstmordattentaeter-reisst-dutzende-menschen-mit-in-den-tod-a-1000632.html

Auch die Erhöhung weiblicher Opfer - nichts neues in der deutschen Medienlandschaft! "Denn unter den Opfern waren auch Frauen und Kinder." Wenn Kinder einem solchen barbarischen Akt zum Opfer fallen, sollten sie IMMER erwähnt werden, aber die explizite Erwähnung von weiblichen Opfern ist nicht nötig. Wenn man jetzt nur noch wüsste, welches Geschlecht die übrigen Opfer wohl hatten ....

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Die Frauenquote! Hatten wir lange nicht mehr.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/csu-mosert-weiter-gegen-frauenquote-a-1000626.html

Natürlich "mosert" die CSU! Ohne diese Nicklichkeiten ist anscheinend eine Berichterstattung im Spiegel nicht möglich. Immerhin (und das wollen wir SPON mal zugute halten) wird sogar die mögliche Verfassungswidrigkeit erwähnt.

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Nicht so schnell, SPON! Ich komme ja kaum mit dem Schreiben nach!

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/liebe-in-iran-junge-paare-verzichten-auf-die-ehe-a-999556.html

Was als recht normaler Artikel über "wilde Ehen" im Iran beginnt, beinhaltet dann doch noch den erhobenen Zeigefinger der Frauendiskriminierung im Iran. Aber auch hier unterläuft den werten
Redakteuren ein gravierender Fehler, denn Frauen können im Iran durchaus die Scheidung einreichen!

http://www.karimi-ratgeber.de/detail.php?PID=2&DID=33

Es ist für die Frau zwar schwerer als für den Mann, denn er kann ohne Begründung die Scheidung einreichen, sie benötigt einen Scheidungsgrund, aber es ist generell möglich. Diese Recherche hat
mich eine Minute gekostet und daher erneut, werte SPON-Redakteure: LTG!

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Und jetzt frei nach Wilhelm Busch:
"Dieses war der zweite Streich - doch der dritte folgt sogleich!"

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